Silvia am Sonntag - zu Gast: Weltbestseller-Autorin Sabine Kuegler

Ihr Buch „Dschungelkind“ war ein Weltbestseller und wurde in 30 Sprachen übersetzt und verfilmt – in ihrem neuen Bestseller „Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind“, beschreibt Sabine Kuegler ihren erneuten Aufenthalt im Dschungel. Im Buch spricht sie u.a. über den Moment, als ihr Ärzte bei einer lebensbedrohlichen Krankheit in Deutschland nicht mehr helfen konnten: „Ich habe lange gezögert, ob ich das Buch schreiben soll. Es ist von allen Büchern das ehrlichste und intimste. Es ist wirklich von Herzen geschrieben.“ Fünf Jahre ist sie im Dschungel, findet Heilung und will zunächst trotz ihrer Kinder nicht zurück. „Ich war so tief verwurzelt und bin so ein Teil des Stammes und der Natur geworden, dass der Gedanke wegzugehen mir schreckliche Angst machte. Wenn ich keine Kinder gehabt hätte, wäre ich für immer dortgeblieben.“ In der HIT RADIO FFH-Sendung „Silvia am Sonntag“ erzählt Sabine Kuegler außerdem, warum diese Reise ihr Leben gerettet hat und sie sich seitdem hier in Deutschland erst richtig angekommen fühlt.

„Das Buch zu schreiben, hat mir sehr geholfen. Ich hatte zum ersten Mal kein Heimweh mehr – ich kann mich endlich integrieren, sodass ich glücklich und zufrieden hier bin.“ Sie hofft, damit anderen zu helfen, die von einer Kultur in eine andere wechseln: „Ich hätte so ein Buch gebraucht.“

Das Wichtigste sei, andere nicht zu bewerten. „Darunter habe ich immer sehr gelitten, es ist wichtig, ohne Vorurteile auf andere Menschen zuzugehen“, sagt Sabine Kuegler. Da sie als Kind im Urwald aufgewachsen ist, hat sie das Stammesleben sehr geprägt. „Das Gefühl bewertet zu werden, kannte ich nicht. Es gibt auch keine Einsamkeit im Dschungel, das ganze Dorf erzieht die Kinder.“ Auch die romantische Liebe, wie wir sie kennen, gibt es so nicht: „Es gibt die Freundschaftsliebe, die wird viel höher bewertet.“

Überhaupt sei die Gemeinschaft im Dschungel zentral: „Das Leben im Urwald basiert auf dem Miteinander und der Gemeinschaft.“ Mittlerweile weiß Sabine Kuegler aber auch die Freiheit in unserer westlichen Zivilisation sehr zu schätzen. „Im Urwald gibt es keine Freiheit. Freiheit im Urwald ist gefährlich. Hier können wir über unser Leben bestimmen. Was wir machen wollen, wen wir lieben, wie wir unsere Kinder erziehen.“

Sabine Kuegler ist der Ansicht, dass man sich diesen vielen positiven Dingen mehr bewusst sein sollte. „Im Vergleich zur Armut in vielen Ländern leben wir hier in einem großen Reichtum. Es gibt schöne Sachen hier, schöne Eigenschaften und viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten.“ Und eines verbindet uns alle – ob wir im Dschungel oder in einem anderen Teil der Welt groß geworden sind. „Glücklichsein kommt nicht von dem was man hat, es geht um die Beziehungen. Egal ob reich oder arm, welche Kultur, welche Hautfarbe – es geht um die sozialen Verbindungen. Das ist das, was Zufriedenheit ausmacht.“

„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Sabine Kuegler sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.