Der Talk von 9 bis 12 - Silvia am Sonntag bei HIT RADIO FFH
Komikerin, Schauspielerin und Schriftstellerin Cordula Stratmann glaubt an Kompromisse. „Unser ganzes Leben ist die Aufgabe – findet Lösungen, findet Kompromisse“. Auch politisch müssen wir das akzeptieren. „Wir werden auch weiter mit Konstellationen zu tun haben, die darauf angewiesen sind, miteinander harte Diskussionen führen zu müssen.“ Die ausgebildete Familientherapeutin weiß, wie wichtig es ist, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen. „Ich muss die Perspektive des anderen immer mal wieder einnehmen können. Dann bin nicht mehr so verhärtet.“
Im Gespräch mit HIT RADIO FFH-Moderatorin Silvia Stenger spricht die Schauspielerin außerdem darüber, warum Familientherapeutin zu werden für sie folgerichtig war, weshalb wir in einer Partnerschaft nicht „eins werden sollten“ und Liebe eine Entscheidung ist.
Was Cordula Stratmann wirklich wütend macht, sind Eltern am Handy, die mit ihren Kindern unterwegs sind. „Da verliere ich wirklich die Nerven. Wenn ich Eltern in der Straßenbahn oder Zug sehe, die anstatt im Kontakt mit dem Kind am Handy sind, während ihr Kind sie etwas fragt und sie nicht reagieren.“ Alle, die sich beruflich oder privat für Kinder entschieden hätten, seien häufig in der Ausübung selbstmitleidig. „Da habe ich kein Verständnis dafür. Kinder zu haben, ist eine der größten Aufgaben, die wir übernehmen können. Und wenn du die Traute hast und sagst, das mache ich, dann musst du richtig ran. Und ganz ehrlich, es ist doch auch irre lustig.“
„Meine Mutter ist meine beste Freundin ist kein guter Satz“
Ignoranz und Rücksichtslosigkeit seien das eine, aber Kinder dürfe man auch nicht überbehüten. „Wir dürfen sie nicht permanent beschützen. Unsere Hauptaufgabe als Eltern ist, dem Kind mitzuteilen und es spüren zu lassen, du hast in dir alles, was du brauchst, um ein gelungenes Leben zu leben – mit allem Scheitern und allen Krisen.“ Cordula Stratmann sieht Eltern dabei nicht als Freunde ihrer Kinder: „Meine Mutter ist meine beste Freundin ist kein guter Satz. Ich wünsche keiner Tochter, dass die Mutter die beste Freundin ist. Das fände ich traurig. Die Mutter ist die Mutter der Tochter. Und das ist eine exklusive, wirklich wunderbare Beziehung.“
Der Weg zur Familientherapie
Dass sie Familientherapeutin geworden ist, empfindet Cordula Stratmann als stringent. „Ich habe als Kind schon Familien beobachtet. Das war meine Rolle in der Familie. Ich kannte mich intuitiv ganz gut mit der Gefühlslage der anderen vier Leute in meiner Familie aus.“ Auch für ihre persönliche Entwicklung sei das eine gute Entscheidung gewesen. „Ohne diese Arbeit wäre ich für mich und andere ein unangenehmerer Mensch. Weil ich nicht so gezwungen wäre, immer wieder zu sagen: Du richtest jetzt nicht, sondern du schaust dir an, was bringen diese Menschen mit und wie zeigt sich deren Not.“
„Liebe ist eine Entscheidung“
Die Liebe, so Stratmann, brauche Freiheit und sei kein Gefühl. „Verliebtheit ist ein Gefühl. Liebe ist eine Entscheidung. Wir müssen nicht miteinander leben, wir wollen. Und das ist eine Entscheidung. Liebe geht nicht in Erpressung oder Handel – Liebe geht nur in Freiheit. Wir sind nicht eins, wir sind zwei. Es wäre schön, wenn wir in Liebesbeziehungen dem anderen sagen könnten: Ich bin an deiner Seite, wenn du mich brauchst, ich bin da. Wir können dem anderen seine Krankheit nicht ‚weglieben‘, aber ich kann mich neben dich setzen und deine Hand halten“, erzählt Cordula Stratmann bei HIT RADIO FFH.
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Cordula Stratmann sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.
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